Das Julfest liegt hinter uns, bald auch die Rauhnächte. Doch draußen wütet unwirsches Wetter, zerrt an den Fenstern, am Dach und eigentlich an allem, was wir in der hellen und warmen Jahreszeit draußen aufbauen. Ein schneller Weg rüber in die Werkstatt… ja, das vielleicht. Doch kaum mehr bewegt mich hinaus ins Dunkel, in das nasskalte wütende Wetter.
Dies ist die beste Zeit für Literatur.
Wenn nachmittags das schwindende Licht die Schaffenskräfte nach innen lenkt, dann ist es Zeit für inneren Aufbau. Die alten Sagen der Götter und Helden, die Dichtkunst und das schöne Wort… in all die Schätze der Altvordern einzutauchen… Was gibt es Schöneres?
Eine besondere Empfehlung erhält diese Tage eine Trilogie, die inhaltlich und ästhetisch nicht besser zusammengehören könnte:
Band 1 „Die Jüngere Edda“ (Leseprobe)
Band 2 „Götterlieder der Edda“ (Leseprobe)
Band 3 „Heldenlieder der Edda“ (Leseprobe)
Gerade erst Anfang Dezember ist der dritte Band „Heldenlieder der Edda – Altnordisch und deutsch“ in der Gesamtreihe erschienen. Band 1 „Die Jüngere Edda“ hatte ich bereits hier in einer Kurzrezension erwähnt. Die darauf erschienenen Bände zwei und drei hatte ich gleich bestellt, um die Reihe zu vervollständigen. Denn neben der inhaltlichen Qualität spielt für mich auch immer der ästhetische Eindruck eine große Rolle. Und ich finde es einfach schön, wenn gute Bücher in ansprechender Gestaltung im Bücherregal stehen. Insbesondere wenn es um Literatur geht, die mir zur inneren Erbauung lieb und wichtig geworden ist. Mythisch-religiöse Texte gehören dazu. Und nur wenn dieses Gesamtpaket bestehend aus Inhalt, Aufbau und Gestaltung stimmt, dann kommt es zu diesen Momenten, in denen ich sage…
…das sieht einfach schön aus. Lange kann ich meinen Blick darauf ruhen lassen, bevor ich mir eines nehme und manche Stellen wieder und wieder lese.