Unsere Walnussernte war in diesem Jahr so gut wie noch nie. Über 35 Kg lagen vor dem Julfest in den Säcken fertig getrocknet. Dazu muß ich auch betonen, daß wir einen verhältnismäßig trockenen Herbst hatten und die Trocknung dadurch erheblich unterstützt wurde. Mehr Bio geht nicht, eigene Ernte ist und bleibt das Beste.
Nun ist mir vor einiger Zeit aufgefallen, daß sich gegen Spätsommer in den Eichen und Linden, die unweit rings um unser Grundstück wachsen, jedes Jahr regelmäßig Raben und Krähen ansiedeln. Und ja, hauptsächlich handelt es sich tatsächlich um Kolkraben-Paare. Und ja, ich kann Raben sehr wohl von Krähen oder auch den größeren Rabenkrähen recht sicher unterscheiden. Allein der unnachahmlich rauhe Ruf des Raben ist zusammen mit dem Flugbild (Schwanzgefieder beim Raben keilförmig, bei der Krähe halbrund) ein sicheres Erkennungszeichen. Nun läßt sich der schwarzgefiederte Besuch nach einiger Beobachtung gut erklären: Sobald unsere Walnuss beginnt Früchte zu tragen, finden sich die Tiere ein, weil sie ihnen über einen langen Zeitraum eine zuverlässige und üppige Nahrungsquelle bietet. Die Raben und Krähen aller Art nehmen die Nüsse in ihrem Schnabel mit zur Straße und lassen sie immer wieder fallen, bis die Nuss entweder von allein aufspringt, oder über kurz oder lang ein Auto drüber fährt. Sie sind eben schlau. Nun sind die Nüsse aber ziemlich groß und können daher nur von den größeren Vögeln transportiert werden, also vorwiegend den Raben und Rabenkrähen. Alle anderen Vögel versuchen vor Ort unter dem Baum ihr Glück und picken mit ihrem spitzen Schnabel ein Loch hinein. Und das funktioniert erstaunlich gut.
Wir kommen unterdessen bestens miteinander klar. Es liegen wirklich so große Mengen unter dem Baum, daß wir lange nicht alles aufsammeln können. Irgendwann hat man auch einfach keine Lust mehr. Selbst die Nachbarn dürfen sammeln. Und so bleibt mehr als genug für diese wunderschönen und klugen Vögel übrig.
Inzwischen ist aber Winter und die Nahrung der Tiere ist knapp geworden. Die verbliebenen Wintervögel bekommen von uns sowieso Winterhilfe. Heute habe ich mir aber gedacht… weißte was, warum stell’ste nicht einfach mal’ne Schale mit aufgeschlagenen Nüssen hin. Mal sehen was passiert. Eine Opfergabe für die Raben und alles Schwarzgefiederte. Ich werde es die nächsten Tage mal beobachten und berichte dann beizeiten.