Aus der Winterkälte lodernd Glut
stiebt rotleuchtend auf
die Funkenflut
empor im dunklen Tageslauf.
Dort in heit’rer Flammenwut
liegen Eisenringe obenauf
der Alten Sitte heil’ges Gut
Wolfszange heb‘ sie herauf:
Die Flammenzeichen aus des Winters Glut.
Draußen beißt die kalte Winterluft in den Händen. Doch wenn erst die Schmiedeesse an ist, dann geht’s. Die Kohle ist durch und der Stahl glüht warmrot, genau richtig um den rechteckigen Stahlstab einzuspannen und zu tordieren.
Fast butterweich läßt er sich drehen, doch darf man sich nicht täuschen: Wohin er fällt, brennt er sich durch. Trotzdem finde ich das immer wieder erstaunlich, daß sich dieses geschmeidige Material bei Normaltemperatur höchstens mit größter Kraft etwas verbiegen ließe, und hier auf Schmiedetemperatur wirkt alles so leicht. Doch so leicht auch wieder nicht, denn das filigrane Ausformen, so daß später ein halbwegs symmetrisches Gebilde entsteht, braucht schon etwas Geduld. Doch wenn es manchmal heißt; Arbeit ist Meditation… ja, das ist sicher nicht immer der Fall, hier jedoch schon.
Ich versuche gerade, die Form der Stallaringe noch etwas zu verfeinern. Auch was die Größe angeht. Leider habe ich nicht alle Tage die Möglichkeit, meine offene Feldschmiede Marke Eigenbau in Betrieb zu nehmen. Das Wetter muß mitspielen und die familiären Verpflichtungen müssen passen. Aber manchmal paßt’s eben. Wie an diesem Wochenende.
Ergebnis meiner kleinen Schmiede-Session sind vier Stallaringe, kleine Exemplare zum Tragen am Lederband. Mit einem großen Stallaring habe ich zwar begonnen, musste es aber verschieben.
Geschliffen, poliert, fertig…