Begriffsbestimmung: Was ist Heidentum?

Baal Müller, dezidierter Kenner der heidnischen Szene in Deutschland und Initiator verschiedenster Projekte (u.a. Wendisches Heidentum), hat vor einiger Zeit auf seiner privaten Website einen Artikel veröffentlicht, in dem er die Grundbegriffe und Abgrenzungen des Heidentums in heutiger Zeit beschreibt. Ein aus meiner Sicht mehr als empfehlenswerter Grundlagentext. Frei verfügbar gibt es kaum eine bessere Darstellung, soweit mir zumindest bekannt ist.

Und angesichts der ermüdenden Redundanz in der etablierten Szene, die sich vielfach in den öffentlichen Foren und sozialen Medien darstellt, eine erfrischende Standortbestimmung jenseits des Mainstreams, der sich vielerorts breitmacht. Regelmäßig werden zu bestimmten Zeiten immer wieder die gleichen Themen durchgekaut und jetzt zu Jahresanfang, wie sollte es anders sein, geht’s wieder um die Jahresfeste… welche da richtig wären, welche da falsch wären… also klassische true-or-not-true-Diskussionen, aus denen man sich gepflegt raushalten sollte, wenn man seine Kräfte nicht sinnlos zerfasern möchte. Sollen die einen doch ihr Julfest im Januar und ihr Mittsommer im Juli feiern, wen interessiert’s? Oder zur Abwechselung vielleicht mal was ganz anderes wagen und die Wintersonnenwende im Sommer feiern?

Hingegen: Wer seine intuitiven und inspirativen Kräfte in sinnvolle Bahnen lenken möchte, beschäftigt sich lieber mit Basiskomponenten. Dazu zählt…

Baal Müller – Einige Betrachtungen zu einem philosophischen (Neo-)Paganismus

Wikinger-Sax in Arbeit

Draußen ist’s kalt… ach was sage ich: bitterkalt! Der Boden ist gefroren, außer Holzhacken gibt’s auf dem Grundstück nicht viel zu tun. Ideen wären zwar genug da, setzen aber Plusgrade voraus, weil irgendwie fast alles mit Erdbewegungen zu tun hat… und das muß eben warten. So verlagern sich die Aktivitäten nach drinnen. Und wenn man nicht die meiste Zeit vor dem warmen Ofen hocken will, sind neben den alltäglichen Betriebsaufgaben handwerkliche Basteleien mit Leder, Holz und Metall bei mir ganz vorn. Weiterlesen

Retrospektive: Die Sonnenbarke

Bevor ich Asentr.eu von Stilkam übernahm, das ist ja inzwischen auch schon wieder einige Jahre her (2013), führte ich eine Webseite unter der Adresse asetro.de. Die Adresse habe ich auch noch, habe sie aber auf asentr.eu umgeleitet. Zu dieser Zeit jedenfalls, also etwa vor vier bis fünf Jahren, war ich sehr von der bronzezeitlichen Sonnensymbolik auf den Felsritzungen angetan, darunter Darstellungen von Schiffen die eine Sonne tragen. Für Asetro.de entwickelte ich ein Symbol, das an derartige Darstellungen angelehnt ist und stellte einen Zinnabguß her. Weiterlesen

Jahreskreis 2017

Wie jedes Jahr läßt sich über die Zeitpunkte trefflich diskutieren, wann die Jahresfeste am Besten zu feiern wären. Und wie immer halte ich mich aus derlei Diskussionen gepflegt raus, weil ich a) der Meinung bin, daß sowieso jeder seinen eigenen Weg finden muß, und b) ich die Ergebnisse meiner Erwägungen nie als allgültige Wahrheit ansehe.
Es kann immer sein, daß plötzlich an der nächsten Gedankenecke ein übersehenes Detail hervorspringt und die Kompaßnadel, trotz sorgfältiger Abwägungen, graduell verändert. Bei der Einordnung der Jahresfeste handelt es sich aber im Grunde um Ankerpunkte, die einen gewissen Raum markieren, in dem sich ein Blót verorten läßt, ggf. unter Berücksichtigung regionaler Variablen.

Die Überlegungen, die ich zu den Jahresfesten angestellt habe, lassen sich hier nachlesen. Daraus ergeben sich für mich folgende Daten:

11.02. – Disenblót (Februar Vollmond)
20.03. – Frühjahrsblót bzw. Ostara (Tagundnachtgleiche)
30.04. – Sigrblót (Übergang April / Mai)
21.06. – Mittsommerblót (Sommersonnenwende)
22.09. – Herbstblót (Tagundnachtgleiche)
05.10. – Winternächteblót (Oktober Vollmond)
21.12. – Julblót (Wintersonnenwende)

Und wem noch so manche Diskussion um Authentizität in den Ohren liegt, dem wird eventuell auffallen, daß sich die dargestellten Jahresdaten weder in einem vierspeichigen, noch in einem achtspeichigen Rad abbilden lassen.
Das in heidnischen Kreisen häufig anzutreffende achtspeichige Rad sieht sich ja dem Vorwurf ausgesetzt, aus Wicca-Richtung beeinflusst worden zu sein, was möglicherweise nicht ganz von der Hand zu weisen ist, ich hier aber auch gar nicht werten möchte.
Den hier dargestellten Jahresdaten liegen die vier solaren Zeitpunkte (Sommer- und Wintersonnenwende, sowie die Tagundnachtgleichen in Frühjahr und Herbst) zugrunde, erweitert um die Feste Disenblót, Sigrblót und Winternächteblót, welche quellentechnisch gut überliefert sind.