Gedanken zum Bau eines „Reise-Stallr“

Will ich auf Reisen gehen? Mitnichten. Und warum mache ich mir dann Gedanken zu einem Reise-Stallr? Was ist ein Reise-Stallr überhaupt?

Ein Stallr war in germanischer Zeit eine Art Holzkonstrukt, das der erhöhten Ablage von Kultgegenständen diente. Ein Altar also. Warum nun in aller Götter Namen sollte man damit auf Reisen gehen? Diese Frage muß man von zwei Seiten angehen.  In der Natur, vorrangig der unberührten, erkennen wir das göttliche Wirken – hier können wir die Waltenden, wie wir sie auch nennen, am Besten wahrnehmen. Wer nun Eigentümer eines Grundstücks ist, das von der Beschaffenheit das Herrichten einer heiligen Stätte erlaubt, befindet sich in der glücklichen Lage einen mehr oder weniger großen und statischen Stallr aufstellen zu können. Wer hingegen heilige Orte in der Natur aufsucht, entweder zusätzlich (wie ich) oder gezwungenermaßen (wegen Mietwohnung und in Ermangelung eigenen Grund & Bodens), wird sich einen Rucksack mit seinen geheiligten Utensilien packen und wandern… ja wandern, vielleicht sogar pilgern an jene Orte, in denen man die Gegenwart des Göttlichen spürt. Allein das „spüren“ sagt schon aus, daß es sich dabei nicht um eine Kopfsache handelt, sondern um ein „Bauchgefühl“ – nicht unser Verstand führt uns, den wir alltäglich nutzen,  sondern unser innewohnendes Gefühl, unsere Intuition (gesammelte & gespeicherte Erfahrungen) – ja unser Bedürfnis sich den Göttern anzunähern, sich in ihre Umgebung zu begeben. Wir brauchen nicht viel dafür, im Grunde nur uns selbst. Aber unterstützende Gestaltungsmittel beeinflussen diese Atmosphäre – und hier möchte ich den Stallr hervorheben.

Das Attribut „Reise“  sagt im Grunde nur aus, daß er leicht zu transportieren und einfach auf- und abzubauen sein soll. Ohne dabei künstlich zu wirken. Also am Besten komplett in Holzstecktechnik ohne Schrauben und nur einem Minimum an Hilfsmitteln aus dem Baumarkt. Was nicht immer möglich ist, dann aber immerhin so, daß es nicht unbedingt erkennbar ist. Vor einiger Zeit habe ich mir mal zwei Konstruktionen überlegt, die ich hier abgebildet habe. Dann ist später noch dieser dazu gekommen:

Der Aufbau orientiert sich immer an einer Art „Tischchen“  – das ist meine Vorstellung von einem Stallr. Gestern habe ich einen Blick in meinen recht überschaubaren Holzbestand geworfen und gesehen, daß ich noch ein kleines ca. 50x20cm großes Hartholzbrett parat habe. Der Vorteil ist, daß es wirklich leicht ist, und dabei aber trotzdem ungemein stabil. Tolles Holz. Schade, daß ich nicht mehr davon habe. Nun – mein Freund und Weggefährte DAN hat einen großartigen Ort in einem Eichenhain entdeckt. Um dort hinzugelangen muß man ein Stück wandern. Wandern ist innere Einkehr und das Beste, was einem geschehen kann. So sollte man das immer sehen. Eine Reise vom Profanen ins Heilige.

 

 

 

 

 

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