Archiv der Kategorie: Winter

Licht und Dunkel 1 – Winterfunken

In keiner anderen Jahreszeit tritt das Wechselspiel zwischen Licht und Dunkel so kontrastreich hervor wie im Winter. Schon die Wintersonnenwende wirft uns einen schmalen Lichtstreif in Richtung der wieder heller werdenden Tage – und von den Julfeuern, die in dieser Zeit brennen, flimmert so manch ein Funken in den dunklen Nachthimmel empor. Und mir scheinen die Rollen zwischen Licht und Dunkel nie klarer verteilt zu sein, als in jener Zeit. Hell zieht die Wintersonne am späten Morgen ihre flache Bahn und bald schon, wenige Stunden später, naht wieder das Dunkel.

Winter

Aber ohne Kontraste, was wäre dann alles…? Das Dunkel, in dem ich die Sterne betrachte. Oder das Dunkel des beruhigenden Schlafes. Es kann auch etwas Erhellendes sein, fasziniert den nachtblauen Himmel zu beobachten, um darin den weiten Mantel, ja den Umhang des einsamen Wanderers zu sehen. Baetke schrieb in „Das Heilige im Germanischen“:

So erlebt der Mensch das Numinose in einem eigenartigen Kontrast: einmal als das Fürchtende, zu Scheuende, als das Mysterium tremendum, andererseits als das Anziehende, Gute und Gnädige, ihn Beglückende, das „Fascinosum“.

Winter

Hörgr im Frost

Ihr schönen Eisigen im Frostgewand,
schont weder Kraut noch Gras!
Was ihr berührt mit eis’ger Hand,
wandelt ihr in starres Glas.

Wege und Wiesen sind zugedeckt,
Und der Himmel selbst verhangen,
Alle Steine sind versteckt,
Alle Weiten eingegangen.

Skadi – bogenschießende Wintergöttin.
Eisige Schöne auf schnellen Ski
Öndurdís – Tochter des Frostriesen Thjazi
verhüllst in Winterkälte die Erde,
Nerthus verharrt auf Wiederkehr.

Ullr – über schneebedeckte Berge im Nordlicht
eilst Du zu uns, so strahlend
wie nur ein Wintergott.
Önduráss – bogenbewehrter Schneeschuhläufer
wir heißen Dich willkommen!

Frisch aus der Schmiedeglut: Neue Thorshammer-Kollektion

Den ganzen Tag Nebel bei Temperaturen um die 2 °C. Da könnte ich doch mal wieder die Funken aufstieben lassen… dachte ich mir vor einigen Tagen. Und tat das dann auch. Also legte ich Feuer an die Schmiedekohle meiner offenen Feldschmiede und wollte einigen Ideen nachgehen. Hängen blieb ich zuerst bei einigen Ringen, schmiedete mir dann einen kleinen Speer-Anhänger (dazu vielleicht mehr in einem späteren Beitrag) und probierte dann einige kleine Thorshämmer. Erst mal nur zur Probe, denn man weiß ja nie so recht wie’s wirklich wird. Ja, aber doch – eigentlich muß ich sagen, daß ich mit der Kollektion der Thorshämmer ganz zufrieden bin. Auf dem Bild erkennt man die fertig nachbearbeiteten an dem Ring und der Schwärzung.

Geschmiedete Anhänger

Jetzt muß ich dazu sagen, daß ich ein großer Freund der einfachen und archaisch anmutenden Formen bin. Nichts ist für mich schlimmer, als der industriell glattpolierte Plunder auf diversen Märkten. Ich erfreue mich eher an solchen Dingen:

Geschmiedeter Thorshammer-Anhänger

So, nun lange Rede und kurzer Sinn. Auf dem Bild sind 5 Stück zu sehen und zwei sind bereits vergeben. Da ich diese Stücke aus Spaß an der Freude herstelle und sie für mich keinen großen Kostenfaktor darstellen, möchte ich sie verschenken – allerdings nur an jene treuen Leserinnen und Leser, die sich in meinem Newsletter registriert haben. Ich werde das also gleich noch mal über den Newsletter schreiben und anfügen, daß jeder, der sich für so ein Stück erwärmen kann, mir kurz eine Mail schreiben möge.

Da es an der Zahl nicht sonderlich viele Thorshämmer sind, werde ich in nächster Zeit noch mal eine neue Runde aus der Schmiedeglut holen. Wenn’s dieses Mal also nicht reicht, reserviert man für’s nächste Mal.

Worum ich allerdings bitten würde, wäre ein Unkostenbeitrag von 5 Euro für Porto, Schmiedekohle und ein passendes, hochwertiges, schwarzes Lederband, das so einen Anhänger erst zum Anhänger macht. Ja, von daher ist der Thorhammer kostenlos. Ich möchte aber ungern 5 oder 10 mal Porto bezahlen. Und wenn dabei ein kleiner Obolus für einen neuen Sack Schmiedekohle hängen bleibt, dann freut es mich. Denn zu den Thorshämmern sei gesagt, daß kein Stück dem anderen gleicht, jeder ist ein Unikat. Allein für die Nachbearbeitung benötige ich pro Stück etwa 20 Minuten oder mehr. Ok ja, ich arbeite langsam ;-)… aber wad soll’s.

Walnüsse für die Raben und Krähen

Unsere Walnussernte war in diesem Jahr so gut wie noch nie. Über 35 Kg lagen vor dem Julfest in den Säcken fertig getrocknet. Dazu muß ich auch betonen, daß wir einen verhältnismäßig trockenen Herbst hatten und die Trocknung dadurch erheblich unterstützt wurde. Mehr Bio geht nicht, eigene Ernte ist und bleibt das Beste.

Nun ist mir vor einiger Zeit aufgefallen, daß sich gegen Spätsommer in den Eichen und Linden, die unweit rings um unser Grundstück wachsen, jedes Jahr regelmäßig Raben und Krähen ansiedeln. Und ja, hauptsächlich handelt es sich tatsächlich um Kolkraben-Paare. Und ja, ich kann Raben sehr wohl von Krähen oder auch den größeren Rabenkrähen recht sicher unterscheiden. Allein der unnachahmlich rauhe Ruf des Raben ist zusammen mit dem Flugbild (Schwanzgefieder beim Raben keilförmig, bei der Krähe halbrund) ein sicheres Erkennungszeichen. Nun läßt sich der schwarzgefiederte Besuch nach einiger Beobachtung gut erklären: Sobald unsere Walnuss beginnt Früchte zu tragen, finden sich die Tiere ein, weil sie ihnen über einen langen Zeitraum eine zuverlässige und üppige Nahrungsquelle bietet. Die Raben und Krähen aller Art nehmen die Nüsse in ihrem Schnabel mit zur Straße und lassen sie immer wieder fallen, bis die Nuss entweder von allein aufspringt, oder über kurz oder lang ein Auto drüber fährt. Sie sind eben schlau. Nun sind die Nüsse aber ziemlich groß und können daher nur von den größeren Vögeln transportiert werden, also vorwiegend den Raben und Rabenkrähen. Alle anderen Vögel versuchen vor Ort unter dem Baum ihr Glück und picken mit ihrem spitzen Schnabel ein Loch hinein. Und das funktioniert erstaunlich gut.

Walnüsse in einer Runenschale für unsere schwarzgefiederten Freunde

Wir kommen unterdessen bestens miteinander klar. Es liegen wirklich so große Mengen unter dem Baum, daß wir lange nicht alles aufsammeln können. Irgendwann hat man auch einfach keine Lust mehr. Selbst die Nachbarn dürfen sammeln. Und so bleibt mehr als genug für diese wunderschönen und klugen Vögel übrig.

Inzwischen ist aber Winter und die Nahrung der Tiere ist knapp geworden. Die verbliebenen Wintervögel bekommen von uns sowieso Winterhilfe. Heute habe ich mir aber gedacht… weißte was, warum stell’ste nicht einfach mal’ne Schale mit aufgeschlagenen Nüssen hin. Mal sehen was passiert. Eine Opfergabe für die Raben und alles Schwarzgefiederte. Ich werde es die nächsten Tage mal beobachten und berichte dann beizeiten.


Aufgeschlagene Walnüsse in einer Runenschale für unsere schwarzgefiederten Freunde

Das Leuchten im Disensaal

Dísarsalr ist eines dieser klangvollen Worte, die uns aus der altnordischen Zeit in den Sagatexten überliefert wurden. Vom Wortklang her roh und archaisch, nicht aus dieser Zeit und gänzlich unbekannt im alltäglichen Dasein. Und doch von rauher Schönheit und Harmonie. Jedenfalls in all jenen Ohren, denen der Klang von Ursprung und Widerborstigkeit keine Unbekannten sind, sondern mehr ein verinnerlichtes Lebensprinzip.

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Eine Winterwanderung zwischen den Tagen

Ein Gastbeitrag

Zwischen den Tagen habe ich bei eisiger Kälte eine ausgiebige Winterwanderung gemacht. Eine Zeit, in der das Licht langsam wieder erstarkt und die Dunkelheit beginnt, zu weichen. Eine Zeit, sich frohen Mutes auf den neuen Jahreskreis zu freuen. Mein Julblót habe ich wieder im Morgengrauen des Eibenwaldes abgehalten und so die schöne ruhige Stille eingeläutet.

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